
Gezwitscher
aus der Pension
Feste im Hofzelt, Wanderungen zur Kirschblüte oder Geschichten zur Vogelkunde - das Neueste Gezwitscher vom alten Hauptmann erfahrt Ihr hier.
Gezwitscher vom
alten Hauptmann.

Gefiederte Gäste
Frühjahr 2020 Artikel lesen Artikel schließenBeide Gästezimmer im Dachgiebel der Pension sind belegt.
Die Schleiereule hat 6 Junge und der Turmfalke hat 5 Junge zu versorgen. Tag und Nacht kann man die fleißigen Eltern beim Füttern beobachten.

Vogelstimmenwanderung
Pfingsten 2020 Artikel lesen Artikel schließenEndlich wieder raus in die Natur.
Zur Vogelstimmenwanderung rund um den Stausee konnten wir über 60 Vogelarten beobachten und deren Stimmen hören.

Wanderung im Hainich
Beobachtungen vom 28.06.2016 Artikel lesen Artikel schließenBeobachtungen auf einer Wanderung am 28.06.16
Der NP Hainich (15 km von Großfahner) bietet zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel. Ende Juni locken blühende Wiesen und Waldränder eine unübersehbare Fülle von Schmetterlingen, Schwebfliegen und Libellen an. Auch wenn viele Vogelarten ihren Gesang nur noch unregelmäßig erklingen lassen, ist die Luft von Warn- und Bettelrufen der Vogelfamilien erfüllt. Auf den Weißdornsträuchern halten vier bettelnde junge Braunkehlchen die Eltern in Trab. Aus einer Wiese neben dem Gerstenfeld rufen zwei Wachteln ihr „Pick per wick“ und der Ruf der Grauammer übertönt den Gesang der Feldlerche allenthalben. Von vielen Büschen leuchtet die weiße Brust des Neuntöters in der Sonne und der Ruf der Goldammer begleitet uns ständig. Aus den hohen Weiden und Erlen am Graben ruft noch vereinzelt der Pirol und das Gurren der Turteltaube ist zu hören. Im angenehmen Schatten des Hainbuchenwaldes überwiegen die Stimmen von Kohl- und Blaumeise und aus dem dichten Unterholz rufen Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Zaunkönig. Eine kleine Strecke begleitet uns ein aufgeregter Waldlaubsänger mit seinem schrillen Gesang von den unteren Ästen der Buchen. Buntspechte und Eichlhäher warnen aus sicherer Entfernung. Außerhalb des Waldes strahlen die Männchen von Bluthänfling und Gimpel mit ihrer roten Brust von den Sträuchern und ständig hört man die kurze Strophe der Dorngrasmücke aus alten Obstbäumen und Hecken. Auch Klapper- und Gartengrasmücke sind nicht selten, während wir vergeblich nach einer Sperbergrasmücke Ausschau halten. Dafür folgten wir andächtig dem Singflug des immer seltener werdenden Baumpiepers auf der weitläufigen Schafhutung. Von der 110 kV Leitung verfolgte uns misstrauisch ein Pärchen Kolkraben, während der Rotmilan über useren Köpfen kreiste.
Auf einer Strecke von 9,8 km konnten wir von 9.30 bis 11.45 Uhr 45 Vogelarten beobachten.
Andreas Fleischmann

Von Mäusen und Eulen
Artikel lesen Artikel schließenGespenstig klingt der heisere Schrei der Schleiereule durch die mondlose Nacht, als die letzten Gäste der Faschingsveranstaltung in Großfahner ihr Quartier im „Alten Hauptmann“ aufsuchen. Aus der noch kahlen Linde am Denkmal gegenüber des vertrauten Brutplatzes im Giebel der Pension antwortet das Weibchen. Etwas zögerlich und zurückhaltend fällt im ausklingenden Winter 2016 die Balz aus.
Obwohl die letzten Monate kaum Schnee brachten und auch die Frosttage selten waren, haben die Eulen auf ihren nächtlichen Jagdausflügen nur wenige Feldmäuse erbeuten können. Seit 20 Jahren brüten nun schon die Schleiereulen in der künstlichen Nisthöhle im ehemaligen Bauernhaus und haben über 100 Junge groß gezogen. Schon die Gelegegröße im März weist auf den Entwicklungsverlauf der Feldmauspopulation in der intensiv genutzten Agrarlandschaft hin. Dabei ist augenscheinlich, dass sich die Intervalle zwischen einer Massenvermehrung und dem folgenden Zusammenbruch der Populationen merklich verkürzt. Sprach man früher von von 7 bis 4 jährigen Intervallen, so tritt jetzt alle 2 – 3 Jahre eine sogenannte „Mäuseplage“ auf. Im Mäusejahr 2012 flogen aus dem Brutkasten im Juni 10 und im Oktober nochmal 8 junge Schleiereulen aus. Im mäusefreien Jahr 2013 hatten die Eulen Mühe 3 Junge zu ernähren. 2014 erholte sich der Feldmausbestand wieder, so dass 6 Junge mühelos satt wurden. Im darauf folgendem Jahr konnten B. Friedrich (Arnstadt) am 6. Juni 2015 sechs Junge beringen und am 25. Juli saß das Weibchen bereits wieder auf acht Eiern aus denen sich bis Oktober die flüggen Jungen entwickelten.
Die Mäusepopulation brach trotz des milden Winters fast vollständig zusammen, so dass instinktiv die Euleneltern in diesem Jahr (2016) auf eine Brut verzichteten. Die Landwirte im Thüringer Becken sahen sich in ihren Aktionen zur Bekämpfung der Feldmaus im Herbst 2015 bestätigt. Die Getreidebestände waren prächtig durch den Winter gekommen und wiesen kaum Frassschäden auf. Spätestens in zwei Jahren, wenn die Feldmäuse dem nächsten Peak zustreben, werden wieder Forderungen nach großflächigen Mäusebekämpfungsverfahren laut.
Das Turmfalkenpaar brütet in unmittelbarer Nachbarschaft und zog 2016 fünf Junge groß. Ein Teil der Nahrung bestand aus Kleinvögeln (Sperlinge, Grünfinken).